Autor: Markus Schräder

Tour der Parforcer 2017 nach Lübeck und Travemünde

Am vergangenen Samstag starteten die Parforcehornbläser Warendorf zu einer mehrtägigen Tour in Richtung Norden. Als Ziel hatten sie sich die alte Hansestadt Lübeck in Schleswig-Holstein ausgesucht.

Nach einem kurzen Abstecher zum Hotel erkundeten die Bläserinnen und Bläser zunächst in Eigenregie die Lübecker Altstadt. Obgleich sich das Wetter alles andere als einladend präsentierte (Dauerregen – mal mehr, mal weniger ergiebig), waren die Sehenswürdigkeiten in der rund ein mal zwei Kilometer großen Innenstadt mit dem Holstentor, der Marienkirche, dem Rathaus usw. gut besucht. Nähere Informationen  von den Ursprüngen bis zur gegenwärtigen Entwicklung Lübecks erhielten die Bläserinnen und Bläser bei einer anschließenden Stadtführung, die sehr kompetent auch in weniger bekannte Bereiche der Altstadt führte.

Für den folgenden Tag stand zunächst eine Fahrt mit dem Schiff auf der Trave an. Das Wetter machte dem „Sonn“-Tag alle Ehre: Sonnenschein, 20 Grad und eine leichte Brise! Nach knapp zweistündiger Fahrt vorbei an verschiedensten Industrie- und Hafenanlagen und großflächigen Naturschutzgebieten erreichte die Gruppe schließlich Travemünde. Von dort ging es auf dem Landweg zunächst über die Uferpromenade, dann über kleinere Wanderwege und kurze Strandabschnitte jeweils mit Sicht über die Lübecker Bucht nach Niendorf. Nach kurzem Aufenthalt fuhren die Bläserinnen und Bläser mit den Bus zurück nach Travemünde, wo ein Besuch im Café „Über den Wolken“ auf dem Programm stand. Das Café liegt in 115 Metern Höhe und eröffnet so ein grandioses Panorama über Teile der Ostsee bis hin zur Silhouette von Lübeck.

Am dritten und letzten Tag der Tour ging es noch einmal in die Lübecker Innenstadt. Nach einem herrlichen Blick vom Turm von St. Petri auf Lübeck bestand die Möglichkeit, weitere Sehenswürdigkeiten wie das Buddenbrook-Haus, die Jacobikirche oder kulinarische Einrichtungen in der Innenstadt zu besuchen, bevor die Heimreise angetreten wurde.

Bläserfahrt 2017: Deidesheim – Da Capo

Im Hochsommer 1997 startete das Jagdhornbläserkorps Warendorf / Freckenhorst / Hoetmar mit einigen Betreuern in Richtung Pfalz. Ziel war seinerzeit, mit der Weinkerwe eines der großen Weinfeste in Deidesheim musikalisch zu begleiten. Rund zwanzig Jahren später ging es nun noch einmal für die Jagdhornbläser nach Deidesheim an die deutsche Weinstraße.

Am vergangenen Freitag machten sich dann 25 Bläser mit einigen Begleitern auf den Weg. Nach rund fünfstündiger Fahrt und einem rustikalen Frühstück in der Nähe von Siegen stand zunächst ein Besuch im Weingut von Winning auf dem Programm. Das Weingut entstand 1849 im Rahmen der Jordanschen-Teilung und gehörte unter Dr. Deinhard, wie das Weingut bis vor wenigen Jahren hieß, zu den Gründungsmitgliedern des Verbands Deutscher Prädikats- und Qualitätsweingüter. Die Bläser besichtigten den historischen Weinkeller und konnten sich während einer sechsteiligen Weinprobe von der nach wie vor hohen Qualität der Weine von Winnings überzeugen. Am Abend erkundeten die Bläser unter anderem in einer kleinen Gaststätte, der „Saumagen-Metropole“, die kulinarischen und vinophilen Möglichkeiten in Deidesheim.

Für den zweiten Tag hatten die Organisatoren Klaus Wiese und Markus Schräder eine Fahrt in das rund 25 Kilometer südlich von Deidesheim gelegene Hainfeld geplant. Zunächst wanderten die Bläser durch die Weinberger der Südpfalz.

Nach einer Vesper mit Pfälzer Spezialitäten im Weingut Scherr verkosteten die Bläser einige Weine aus dem Portfolio des Weinguts.

Natürlich durfte eine musikalische Einlage auf dem Deidesheimer Marktplatz nicht fehlen. Die Stadt Deidesheim hatte die Jagdhornbläser im Amtsblatt und in der örtlichen Presse angekündigt, so dass sich der Marktplatz gut gefüllt hatte. Die Bläser präsentierten mit Jagdsignalen und konzertanten jagdlichen Stücken einen kleinen Ausschnitt aus ihrem Repertoire. Die Gäste auf dem Marktplatz ließen die Bläser erst nach einer Zugabe wieder gehen.

Auf der Rückfahrt machten die Bläser noch einen kleinen Abstecher ins nahe gelegene Speyer. Die Stadt ist für ihre nahezu eintausend Jahre alte Domkirche bekannt, die seit vielen Jahren als Weltkulturerbe der UNESCO geführt wird. Nach einem Rundgang durch den Dom ließen die Bläser ihre Hörner erklingen und bekamen so einen Eindruck von der beeindruckenden Akustik der Basilika.

Kreiswettbewerb 2017

Am heutigen Sonntag fand auf Gut Brückhausen der diesjährige Kreiswettbewerb im Jagdhornblasen statt. Der geschichtsträchtige Herrensitz in der Nähe von Alverskirchen bot den 206 Jagdhornbläserinnen und Jagdhornbläsern in den 16 teilnehmenden Bläsergruppen eine prächtige Kulisse. Mit dabei waren auch – wie immer sehr erfolgreich – das Jagdhornbläserkorps des Hegerings Warendorf / Freckenhorst / Hoetmar und die Parforcehornbläser Warendorf.

Den fortgeschrittenen Bläserinnen und Bläser unterstützt von einigen erfahrenen Bläsern hatten mit den Signalen „Begrüßung“, „Sammeln der Jäger“, „Hirsch tot“, „Hase tot“ und der „Aufmunterung zum Treiben“ eine von drei möglichen Signalgruppe zugelost bekommen. Nach dem Urteil der fünf Wertungsrichter, allesamt langjährige und erfahrene Jagdhornbläser, die als Wertungsrichter auch auf Landes- und Bundesebene aktiv sind, erreichten sie schließlich mit 853 Punkten den zweiten Platz und wurden damit Vizemeister.

Daneben starteten auch die Ventil- und Parforcehornbläser des Jagdhornbläserkorps in den Wettbewerb. Die Signale sind gegenüber der Wertungsklasse B ungleich schwieriger und erklingen in bis zu sechs verschiedenen Stimmen. Die Bläserinnen und Bläser hatten unter der Leitung von Markus Schräder die Signale „Begrüßung“, „Wisent tot“, „Damhirsch tot“, „Fuchs tot“ und den „Hunderuf“ vorzutragen. Dabei wurden neben dem Gesamteindruck insbesondere die Tonreinheit und der notengerechter Vortrag bewertet. Die Bläserinnen und Bläser erreichten mit 933 von 975 Punkten wie in den Vorjahren den ersten Platz und führen damit zum vierten Mal in Folge den Titel des Kreismeisters.

Anders als in allen anderen Wertungsklassen werden in der Wertungsklasse Es, in der ausschließlich Parforcehörner zu hören sind, keine klassischen Jagdsignale sondern konzertante Stücke vorgetragen. Die Parforcehornbläser Warendorf, die zu Beginn des Wettbewerbs schon die heilige Messe musikalisch als Hubertusmesse gestalteten hatten, gingen „Le Cloches de Dampierre“, die „Jagdfanfare für die Graf Cerni’schen Parforcejagden im Gestütthol“ und „Auf, auf zum fröhlichen Jagen“ in den Wettbwerb. Mit 554 von maximal möglichen 585 Punkten wurden auch sie schließlich Vizemeister.

Sowohl das Jagdhornbläserkorps als auch die Parforcehornbläser haben sich damit für den Landeswettbewerb im nächsten Jahr qualifiziert.

Kraft- und kunstvolle Blasmusik – gelungenes Benefizkonzert für den Orgelbauverein

Nicht viele Menschen haben eine Vorstellung von einem Parforcehorn. Das wesentlich kleinere Jagdhorn ist dagegen schon allgemein bekannter. Beide Blasinstrumente jeweils in einem Musikkorps vereint kann man aber auch nicht alle Tage hören. Dabei gibt es in Warendorf sowohl ein Jagdhornbläserkorps als auch eine Vereinigung der Parforcehornbläser. Dass von dieser Formation eine große Faszination ausgeht, bewies die große Zuhörerschar, die es am Sonntagabend in die Freckenhorster Stiftskirche gezogen hatte. Sie war bis auf den letzten Platz besetzt.

Die Zuhörer kamen auf ihre Kosten und genossen eine anspruchsvolle Bläsermusik, die den Instrumentalisten hohe Kunst und auch Kraft abverlangte. Um nämlich einen sauberen Ton zu erzeugen, ist der Bläser auf seinen Ansatz und die von ihm wohl dosiert eingesetzte Luft angewiesen. Klappen und Ventile stehen ihm dabei nicht zur Verfügung wie bei anderen Blasinstrumenten. An einigen Instrumente wurde dies exemplarisch demonstriert. Dabei erhielt das jüngste Mitglied der Jagdhornbläser Applaus für seien gekonnt vorgetragenen Beitrag.

Vor allem Musik zur Jagd, aber auch verschiedene Fanfaren, Märsche und Hymnen standen im Vordergrund des abwechslungsreichen Programms, durch das der Leiter der Bläsergruppen, Markus Schräder, führte. Höhepunkte waren der berühmte Jägerchor aus der Oper „Der Freischütz“ von Carl Maria von Weber, quasi eine Huldigung an die Jagd und den Wald, bravourös vorgetragen von den Parforcehornbläsern – sowie vor allem die großartige „Highland Cathedral“, eine Komposition der beiden Deutschen Ulrich Roever und Michael Korb von 1982, ein hinreißendes Werk, das schon als schottische Nationalhymne vorgeschlagen wurde, besonders schön interpretiert vom Jagdhornbläserkorps.

Ein Glanzstück der ganz besonderen Art bot das Jagdhornbläserkorps mit dem „Prince of Denmark March“, der lange dem großen englischen Barockkomponisten Henry Purcell als „Trumpet Voluntary“ zugeschrieben wurde und auch für Chöre gesetzt wurde („Lobt und preist den König, lobt den Herrn der Welt“); inzwischen ist die Mehrheit der Musikwissenschaftler jedoch der Meinung, dass Jeremiah Clarke (1699) der Urheber dieser Musik ist. Abschließend sang die Gemeinde „Lob den Herren“, begleitet von den beiden Bläsergruppen.

Der Dank und die Anerkennung des Orgelbauvereins für das Engagement der Bläser kam von Herzen. Bleibt von Seiten der Organisatoren und Musiker zu hoffen, dass sich die Begeisterung des Publikums für das außergewöhnliche, ansprechende Konzert auch am Ausgang in dem Spendenaufkommen für die Orgelrenovierung niederschlug.

Bericht aus: „Westfälische Nachrichten“, Ausgabe vom 21.02.2017

Fotos: Jagdhornbläserkorps

Hörnerklang für die Orgelsanierung

Gibt es Gemeinsamkeiten zwischen Jagd- und Parforcehörnern und Orgeln, für deren Sanierung die Musiker des Jagdhornbläserkorps des Hegerings Warendorf / Freckenhorst / Hoetmar und der Parforcehornbläser Warendorf am Sonntag unter der Leitung von Markus Schräder ein Benefizkonzert in der Stiftskirche spielten?

Auf den ersten Blick sicher nicht: Die eher handlichen Hörner unterscheiden sich deutlich von der großen Orgel. Und dennoch werden Orgelpfeifen ebenso „angeblasen“ wie die Hörner, verriet Markus Schräder dem Publikum beim Benefizkonzert in der gut besuchten Stiftskirche.

„Hörer für Pfeifen“ hatten die Musiker des Jagdhornbläserkorps und der Parforcehornbläser ihr Benefizkonzert mit einem leichten Schmunzeln überschrieben – ein Titel, der natürlich Bezug nahm auf die zu sanierende Orgelpfeifen und nicht etwa auf die Konzertbesucher in der Stiftskirche. „Es ist schön, dass Sie sich für unsere Orgelsanierung einsetzen“, dankte Pfarrer Manfred Krampe den Blasmusikern für ihren Einsatz. „Hoffentlich werden wir die Orgel schon bald wieder klingen hören können.“ Einen Beitrag dazu haben die Besucher des Benefizkonzerts am Sonntag geleistet, die am Ende um einen Spende gebeten worden waren. Auf ein festes Eintrittsgeld hatten die Musiker verzichtet.

Für ihr Konzert in der Stiftskirche hatten Jagdhornbläser- und Parforcehornspieler ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt, das in fünf Blöcken den Bogen spannte von Melodien wie dem „Westfälischen Jägergruß“ bis hin zum „Jägerchor“ aus Carl Maria von Webers Oper „Der Freischütz“, vom „Prince of Denmark’s March“ aus der Feder des englischen Barockkomponisten Jeremiah Clarke bis hin zur Melodie „Highland Cathedral“.

Aber auch Stücke wie die Echofanfare von Reinhold Stief, die ihren Platz auch in der Hubertusmesse finden kann, die Theresienfanfare für die Graf Czernin’schen Parforcejagden und der „Marsch der Jäger“ fanden einen Platz im Programm, an dessen Ende auch das Publikum gefordert war. Zusammen mit den Jagdhorn- und Parforcehornspielern sangen die Konzertbesucher das Kirchenlied „Lobe den Herren“.

 

Bericht aus: „Die Glocke“, Ausgabe vom 21.02.2017

Fotos: Jagdhornbläserkorps

Benefizkonzert „Hörner für Pfeifen“, Vorankündigung Parforcehornbläser

Am 19. Februar 2017 laden die Parforcehornbläser Warendorf zusammen mit dem Jagdhornbläserkorps des Hegerings Warendorf / Freckenhorst / Hoetmar zu einem Benefizkonzert in die Freckenhorster Stiftskirche. Das Konzert „Hörner für Pfeifen“ zugunsten der neuen Orgel beginnt um 17.00 Uhr.

„Mit den Parforcehornbläsern hat sich seit einigen Jahren neben dem Jagdhornbläserkorps ein weiteres jagdmusikalisches Ensemble etabliert. “ berichtet Markus Schräder, seit nunmehr zehn Jahren Leiter der Parforcehornbläser Warendorf. Die mittlerweile 15 Mitglieder kommen aus Ostenfelde, Sassenberg, Freckenhorst, Everswinkel, Ennigerloh, Drensteinfurt, Hoetmar und Warendorf zusammen und viele von ihnen sind regelmäßig auch in anderen Bläsergruppen aktiv.

Parforcehörner wurden ursprünglich als Signalhörner zur Kommunikation bei Jagden hoch zu Pferde eingesetzt. Mit dem im Vergleich zu den kleineren Fürst-Pless-Hörnern wesentlich größeren Tonumfang erklingen sie heute vorwiegend in konzertanten mehrstimmigen Stücken.

Das Repertoire der Parforcehornbläser Warendorf umfasst eine Reihe verschiedener jagdlicher Fanfaren über konzertante Märsche und Lieder bis hin zur klassischen Hubertusmesse, die alljährlich zum Hubertustag Anfang November zu hören ist. Die Musiker nehmen zudem regelmäßig an Wettbewerben auf Kreis-, Landes- und Bundesebene teil. Vom Landeswettbewerb im vergangenen Jahr im Siegen kehrten die Parforcehornbläser als Vizemeister zurück.

Von Zeit zu Zeit lassen die Bläser ihre Hörner auch bei Konzerten erklingen. Nach Warendorf im Jahr 2013 und Hoetmar einige Jahre zuvor sind die Parforcehornbläser Warendorf nun beim Benefizkonzert in der Freckenhorster Stiftskirche mit einem Querschnitt aus ihrem Repertoire dabei. Der Eintritt ist frei. Am Ende des Konzerts wird um eine Spende für die Renovierung der Orgel in der Stiftskirche gebeten.